Nana Mandl kreiert umfassende, farbenfrohe und materialintensive Collagen, die sich sowohl aus analogen als auch aus digitalen Bildarchiven zusammensetzen. So entstehen mehrschichtige Bilder, in denen private Erinnerungen auf das kollektive Gedächtnis einer Generation treffen. Es geht dabei um den Umgang mit einer visuellen Überstimulation und einer möglichen Navigation durch einen bilderüberfluteten Raum. Dabei werden durch scheinbar unzusammenhängende Bilder neue Ebenen geschaffen und Geschichten erzählt.
Die Ausstellung „Hang on“ im Kaufhaus Baresch beschreibt einen nicht eindeutigen Zustand, das Sich-Befinden in einer Warteposition ohne ganz loslassen zu können. Mandls Werke visualisieren diese Ambivalenz und fordern die Betrachter:innen auf, innezuhalten und die komplexen Schichten und Beziehungen zwischen den Bildern zu erkunden. Die Arbeiten thematisieren die Spannung zwischen dem Verharren und dem Loslassen, dem Anhalten und dem Voranschreiten in einer ständig beschleunigten Welt.
Mandl, geboren in Graz, studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre Arbeiten heben die Materialität der Leinwand hervor, indem verschiedene Textilien aufeinandertreffen und auf unterschiedliche Weise verarbeitet werden. Genähte und bestickte Gegenstände fungieren als Ankerpunkte und Gegenpole zur schnellen Bildproduktion und -zirkulation, die digitale Technologien kennzeichnen. Nana Mandl ist zudem Gründungsmitglied des international agierenden Künstlerinnen-Kollektivs CLUB FORTUNA.
Foto: Nana Mandl