Als der erste Lockdown in Wien im März 2020 begann, legte sich eine beruhigende Stille über die Stadt. Der Verkehr stoppte, die Stadt wurde zu einem Refugium. Diese Stille ermöglichte Selbstreflexion und Achtsamkeit, ließ uns den inneren Lärm reduzieren und den gegenwärtigen Moment wertschätzen. Unsere Sinne nahmen die seltene Ruhe wahr und die Stadt verband sich mit der Natur.
In Rauschenberg’s “White Painting” Manier nimmt das Stück Bezug auf die zurückgewonnene Wahrnehmung der Stille. Mit der Komposition “Exposition #01” kreiert Osojnik eine musikalische Übersetzung einer Klang-Karte der Natur. Die Komposition überschreibt, dehnt, verfremdet, tarnt akustisch die Natur vor Ort. Die Feld-Klangaufnahmen werden verschiedenartig manipuliert, reduziert, gefiltert, tonal verändert. Es entsteht eine Collage, ein Pas de Deux zwischen Natur und Cyborg-Natur. Exposition 01 ist eine räumliche, performative Klanginstallation, eine Hör-Gymnastik für das Publikum.
Maja Osojnik ist freischaffende Komponistin, Klangkünstlerin, Sängerin und frei improvisierende Musikerin.
In Ihren Kompositionen verbindet sie ihre Liebe für einfache Songs, experimentelle, elektro-akustische, abstrakte Musik, Alte und Neue Musik sowie Elemente und Formen von Noise und Rock. Sie komponiert Musik für Tanz, Theater, Film, Radio, diverse Ensembles und Orchester und schreibt Gedichte, die sie mit ihren Bands vertont. Ihre Solo-Performances, Werke und Formationen wurden auf verschiedenen nationalen (Wien Modern, Elevate Festival) und internationalen Festivals präsentiert.